Wärmeregulation beim Hund
Obwohl die Oberflächentemperatur des Körpers abhängig von der Umgebung schwanken kann, muss die Kerntemperatur
beim Hund zuverlässig zwischen 37,5 und 39°C liegen.
Wenn Wärmesensoren in Rückenmark und Hypothalamus zu hohe Werte melden, kann die Temperaturregulation auf
verschiedene Arten erfolgen: Die Wärme wird aus dem Körperinneren (wo der Stoffwechsel in den Organen ständig
Wärme erzeugt) über das Blut zum Atmungstrakt und zur Haut weitergeleitet . Diese kann die Energie in Form von
elektromagnetischen Wellen (Wärmestrahlung) abgeben („Radiation“). Zusätzlich kann Wärme über direkten Kontakt
(z.B. den Boden) abgeleitet werden („Konduktion“). Wird die thermische Energie direkt von Molekülen
„mitgenommen“ (z.B. durch die Bewegung von Luft oder Wasser) spricht man von Konvektion. Bei diesen Arten des
Wärmeaustauschs ist die Temperaturdifferenz entscheidend. Es kann u.U. auch zusätzlich Wärme aus der Umgebung
aufgenommen werden. Je nach Fell kann die Wärme unterschiedlich gut reduziert werden.

Bei „Evaporation“ verdunstet Wasser aus Atemluft oder Schweiß (letzteres ist bei Hunden kaum relevant, da deren
Schweißdrüsen hauptsächlich einen Schutzfilm für die Haut produzieren und sie nur an den Pfoten „merkbar“
schwitzen). Die Energie, die für das Verdunsten nötig ist, wird der Umgebung entzogen. Beim Hecheln wird die
Atemfrequenz auf bis zu 500 Atemzüge pro Minute erhöht (der Mensch schafft nur bis zu 60), was die Wärmeabgabe
zwar steigert, aber für den Körper sehr energieintensiv ist. Die „Wohlfühltemperatur“ ist individuell sehr
unterschiedlich und hängt unter anderem von Fell, Stoffwechsel, Hormonen und eventuellen Erkrankungen ab.